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Hodenhochstand (Orchidopexie)

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Hodenhochstand bezieht sich auf eine Erkrankung, bei der sich ein oder beide Hoden nicht in den Hodensack absenken, sondern im Bauchraum oder in der Leistengegend verbleiben. Dies tritt meistens bereits während der Entwicklung des Fötus auf und wird in der Regel nach der Geburt sofort erkannt. Dass ein Hodenhochstand erst im Verlauf des Lebens auftritt, ist sehr selten der Fall.

Eine Hodenhochstand ist nicht schmerzhaft, sollte aber dennoch behandelt werden, da es sonst mit zunehmendem Alter zu Komplikationen wie Unfruchtbarkeit oder einem erhöhten Risiko von Hodentumoren führen kann. Ein Hodenhochstand kann operativ oder durch Hormoneinnahme korrigiert werden.

Diagnostik

Die Diagnose über einen Urologen verläuft über ein Abtasten des Hodens sowie über bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Verfahren können die genaue Position des Hodens im Körper des Patienten bestimmen.

In manchen Fällen kann es notwendig sein, eine Hormonuntersuchung durchzuführen, um festzustellen, ob ein hormonelles Ungleichgewicht für den Hodenhochstand verantwortlich ist.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung eines Hodenhochstands kann Komplikationen wie Unfruchtbarkeit und einem erhöhten Risiko für Hodentumoren entgegenwirken.

Hodenhochstand

Ursachen für Hodenhochstand

 

Die Ursachen eines Hodenhochstands sind nicht explizit bekannt. Es wird daher angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen können.

1| Hormonelle Störungen

Ein Hormonmangel oder -ungleichgewicht kann dazu führen, dass sich die Hoden nicht richtig entwickeln und absenken. Dies kann auch durch bestimmte Krankheiten oder Medikamente verursacht werden.

2| Genetik

Ein Hodenhochstand kann genetisch bedingt sein. Wenn andere Familienmitglieder ebenfalls einen Hodenhochstand hatten, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten dieser Erkrankung.

 

3| Frühgeburt

Babys, die zu früh geboren werden, haben ein erhöhtes Risiko für einen Hodenhochstand, da sich die Hoden normalerweise erst in den letzten Wochen der Schwangerschaft absenken.

 

4| Anatomische Probleme 

Bestimmte anatomische Anomalien oder Defekte können dazu führen, dass sich die Hoden nicht richtig absenken, wie zum Beispiel ein zu enges Leistenband.

 

5| Umweltfaktoren

Einige Studien haben gezeigt, dass Umweltfaktoren wie Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum während der Schwangerschaft das Risiko eines Hodenhochstands bei Babys erhöhen können.

 

Therapie

 

Eine Therapie des Hodenhochstands wird ab einem Alter von 6 Monaten empfohlen, da später ein spontanes Absenken nicht mehr gegeben ist. Bei Säuglingen und Kleinkindern, die jünger als sechs Monate sind, kann sich ein Hodenhochstand in manchen Fällen von selbst lösen. Hierbei ist es wichtig, das Wachstum und die Entwicklung des Kindes genau zu überwachen, um sicherzugehen, dass sich der Hoden ordnungsgemäß absenkt.

Bei einem hormonbedingten Hodenhochstand kann eine Hormonbehandlung helfen, den Hoden abzusenken. Bleibt die Hormontherapie erfolglos, ist ein operativer Eingriff notwendig. Eine Operation ist sehr effektiv. Dabei wird der Hoden durch einen kleinen Einschnitt im Leistenbereich oder in der Bauchhöhle erreicht und in den Hodensack abgesenkt. Die Operation wird normalerweise ambulant durchgeführt, und die meisten Patienten können innerhalb weniger Tage wieder in den Alltag übergehen.

Hodenhochstand

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Hodenhochstand

 

Einige Studien haben gezeigt, dass genetische Faktoren bei der Entstehung eines Hodenhochstands eine Rolle spielen können. Eine Studie weist auf, dass eine Variante eines bestimmten Gens mit einem höheren Risiko für einen Hodenhochstand bei Jungen verbunden ist. Eine andere Studie hat gezeigt, dass eine gestörte Funktion des Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Systems (HHG-System) während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Hodenhochstand bei Säuglingen zusammenhängen kann.

 

Darüber hinaus gibt es Studien,die die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsmöglichkeiten bei Hodenhochstand untersucht haben. Eine Metaanalyse von 14 Studien ergab, dass eine Operation die effektivste Methode zur Behandlung eines Hodenhochstands ist. Die Erfolgsrate liegt hier bei über 90%. Eine andere Studie ergab, dass eine Hormontherapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit Hodenhochstand eine Alternative zur Operation sein kann.

Darüber hinaus wurden Studien durchgeführt, um das langfristige Risiko von Hodenhochstand zu untersuchen, einschließlich des Risikos für Unfruchtbarkeit und Hodenkrebs. Eine Studie ergab beispielsweise, dass Männer mit einem Hodenhochstand in der Kindheit ein höheres Risiko für Unfruchtbarkeit aufweisen als Männer ohne diese Erkrankung. Eine andere Studie zeigt, dass Männer mit Hodenhochstand in der Kindheit ein leicht erhöhtes Risiko für Hodenkrebs haben können.

Die wissenschaftliche Forschung zum Hodenhochstand hat demnach dazu beigetragen, unser Verständnis dieser Erkrankung zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten und Patientinnen zu optimieren.

 

Fazit

 

Hodenhochstand ist für die Betroffenen nicht schmerzhaft und wird in der Regel sofort nach der Geburt erkannt. Dieser kann operativ oder hormonell behandelt werden. Unbehandelt kann im späteren Leben der Hodenhochstand zu Unfruchtbarkeit oder einem erhöhten Hodenkrebs-Risiko führen. Daher empfiehlt es sich, ab dem 6. Lebensmonat, diese Erkrankung zu behandeln.

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